• Relaxen im Naturhotel Schütterbad

Schütterbad. Gschichtn

Haben Sie ein paar Minuten?
Wir würden Ihnen gerne eine Geschichte erzählen. Vielleicht auch zwei. Mithilfe unseres Blogs lernen Sie unser kleines, aber feines Naturhotel und die Region auch aus der Ferne kennen (und lieben).

"Rachn geh": ein besonderes Brauchtum

Rachn gegehn, (c) Achim Meurer
7 Kräuter, (c) Achim Meurer
Rach gehen im Stall, (c) Achim Meurer
Räuchern im Stall, (c) Achim Meurer
Tresterer von Unken, (c) Achim Meurer
Rachn gegehn, (c) Achim Meurer
7 Kräuter, (c) Achim Meurer
Rach gehen im Stall, (c) Achim Meurer
Räuchern im Stall, (c) Achim Meurer
Tresterer von Unken, (c) Achim Meurer

Bei uns im Salzburger Land spielt das Brauchtum noch eine große Rolle. Darauf sind wir auch ein wenig stolz, denn mit unseren traditionellen Bräuchen tragen wir zum Erhalt unserer Kultur bei. Ein ganz fester Bestandteil unseres Brauchtums sind die Rauchnächte zu Weihnachten, Silvester und am Dreikönigstag. Viele Familien praktizieren in dieser Zeit das Räuchern mit Weihrauch und Kräutern. Haus, Hof und Stall werden durch das Räuchern zum Abschluss des alten Jahres symbolisch gereinigt und auf das neue Jahr vorbereitet. Gleichzeitig bitten die Familien um Segen und danken mit dem Rosenkranzgebet.

 

Sieben geweihte Kräuter...

...und eine Pfanne

Das traditionelle Räuchern oder „Rachn geh“, wie man bei uns so schön sagt, setzt eine sorgfältige Vorbereitung voraus. Schon am Tag vor Maria Himmelfahrt werden sieben verschiedene Kräuter gesammelt: Johanniskraut, Königskerze, Kunigundenkraut, Wacholder, Schafgarbe, Dost und Fuchskreuzkraut.

Am 15. August bringen die Familien die gebundenen Kräuter zur Weihe in die Kirche. Anschließend werden die geweihten Kräuter vorsichtig getrocknet, am Heiligen Abend schließlich zerhackt und aufgeteilt. Eine Portion dient als Notfallapotheke für das kommende Jahr, ein Teil wird zu Weihnachten ans Vieh verfüttert und ein Teil ist für die Rauchnächte bestimmt. Beim Räuchern darf übrigens kein Familienmitglied fehlen, denn nach einem alten Volksglauben würde dies Unglück bringen.

Geräuchert wird traditionell in einer alten gusseisernen Räucherpfanne. Sobald die zerhackten Kräuter in der Pfanne die Hitze der Glut annehmen, breitet sich in der ganzen Stube Rauch aus und es duftet herrlich nach Weihnachten! Anschließend räuchert die Familie den Stall, damit auch dem Vieh im kommenden Jahr kein Unglück geschieht. Zu Silvester und am Dreikönigstag muss das Ritual dann jeweils wiederholt werden. Doch nicht nur in den Rauchnächten reinigen die Kräuter die Luft: Geräuchert werden darf auch dann, wenn die Stimmung im Haus einmal etwas gereizter ist.

Die Tresterer am Dreikönigstag

Zum Brauchtum der Rauchnächte im Salzburger Saalachtal gehören auch die Tresterer des Trachtenvereins Unken. Am Tag der Heiligen Drei Könige ziehen sie von Bauernhof zu Bauernhof, um für das neue Jahr Segen und Glück zu wünschen. Begleitet werden die Tresterer vom Kasperl und dem Pater. Während der Kasperl seinen Schabernack treibt, verweist der Pater die bereits anwesenden finsteren Gesellen Krampus, Hexe und Bettelmann aus dem Haus. Nach dem traditionellen Trestertanz, der die Natur zu neuem Leben erwecken soll, ziehen die Tresterer zum nächsten Hof weiter.

Dieses Ritual ist einer der ältesten und faszinierendsten Volksbräuche im Salzburger Land und kaum verbreitet. Umso schöner, dass er bei uns noch jedes Jahr gelebt wird!

Vielleicht haben Sie ja Lust, sich unser Brauchtum mit eigenen Augen anzuschauen?